Klima - Glaube - Bibel

In der Woche vor dem globalen Klimastreiktag am 24.09.21 gibt es hier einige Impulse zum Themenkomplex "Klima - Glaube - Bibel". Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, versteht sich. Diese Impulse sind vergangene Woche nach und nach bereits auf dem Instagram-Kanal des Kirchenkreises gepostet worden. Da aber nicht alle "bei Insta sind", gibt es sie nun komprimiert auch hier. Die Aufgabe, den Instagram-Kanal des Kirchenkreises mit Inhalt zu füllen geht reihum unter unseren verschiedenen Diensten und Einrichtungen. Vergangene Woche war die Erwachsenenbildung wieder einmal dran. Inspirierte Lektüre! 



Greta Thunberg solle sich den Regenbogen anschauen, wenn sie sich Sorgen ums Klima mache, so die zynische, wohl aber leider ernst gemeinte Reaktion von Jesse Jefress, einem bekannten evangelikalen Theologen aus den USA auf Gretas Rede vor den Vereinten Nationen vor zwei Jahren. Schliesslich werde Gott die Katastrophe noch verhindern.

Auch bei uns sind solche Stimmen leider zu hören.

Lässt sich die Notwendigkeit des Klimaschutzes wirklich mit Bibelsprüchen vom Tisch wischen? Eine genaue Lektüre der Noah-Geschichte lohnt sich.

Dass der Mensch einmal in der Lage sein würde, zerstörerisch in die klimatischen Zusammenhänge hinein zu wirken, konnten die biblischen Erzähler sich sicherlich überhaupt nicht vorstellen.

Sie halten fest: Gott hat sich entschieden, seiner Erde treu zu sein.

Die Frage für uns heute ist: Wofür entscheiden wir Menschen uns?

Diese Woche gibt es hier auf unserem Kirchenkreis-Account ein paar Gedanken rund die Themen Klima, Glaube und Bibel. Präsentiert von der Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Siegen und dem Synodalen Umweltausschuss. Zu diesem Ausschuss gehören: Pfarrer Martin Eckey (Wenden) Klaus Münker (Hilchenbach), Olaf Hühner und Kai Thomalla (Olpe), Pfarrer Dietrich Hoof-Greve (Telefonseelsorge), Pfarrer Frank Boes (Klafeld), Pfarrer Thies Friedrichs (Kreuztal) und Heike Dreisbach (Erwachsenenbildung). Übrigens: Wir sind mit dabei beim globalen Klimastreik am 24. September 2021, organisiert von #fridaysforfuture . Los geht es um 11 Uhr am Bismarckplatz in Weidenau. Abschlusskundgebung gegen 13 Uhr auf dem Kornmarkt / Rathaus Siegen Oberstadt. Kommt mit und seid auch dabei! #klima #Klimakrise #klimakatastrophe #allefürsklima #klimastreiksiegen #siegen #siegenwittgenstein #siegerland #olpe #evangelischinsiegen #evkirchenkreisssiegen #ekvw #evangelisch #christiansforfuture ##churchesforfuture #klimacampsiegen



Die Hagebutten sind reif. In diesem Jahr hängen die Sträucher besonders voll mit den leuchtend roten Früchten.

Ob uns die überfälligen, einschneidenden Veränderungen unseres Lebensstils leichter fallen, wenn wir das Staunen neu lernen?

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"Wir sind hier und wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!" Die Jugendlichen von #fridaysforfuture prangern den Lebensstil und das politische Handeln der Älteren an.

Kreuzfahrten, SUVs, Geschäfts- und Urlaubsreisen rund um den Globus, ein viel zu hoher Fleischkonsum, politische Entscheidungen, die vor allen dem eigenen Machterhalt dienen - all das ist in hohem Mass vor allem der älteren Generation zuzurechnen.

Beim Propheten Maleachi heisst es, dass Gott Versöhnung bewirken wird zwischen den Generationen. Versöhnung funktioniert nur, wenn es gerecht zugeht.

Am 24.09.21 findet auch in Siegen eine Demonstration zum Klimastreik statt. Start ist um 11 Uhr auf dem Bismarckplatz in Weidenau. Um ca. 13 Uhr findet die Abschlusskundgebung auf dem Kornmarkt statt (Rathaus Siegen). Die Nikolaikirche wird geöffnet sein.

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Gerade jetzt im Wahlkampf vermeiden Politiker:innen aller Couleur, laut auszusprechen, dass es ohne ein deutliches "Weniger" nichts werden wird mit dem 1,5 Gradziel. So sinnvoll technische Innovation auch sein mag: Die Ressourcen unseres Planeten sind endlich. Ökologisch oder moralisch optimierter Konsum, E-Autos, Geoengineering etc.: All dies allein wird uns nicht bewahren vor der drohenden Klimakatastrophe.

Schauen wir der Tatsache ins Auge: Wir werden unsere Ansprüche deutlich runterschrauben müssen, wenn die nachwachsende Generation eine Zukunft haben soll.

Dass dies nicht auf verkniffene, spassbefreite Askese hinaus läuft, sondern unsere Lebensqualität heben wird, wird klar, wenn wir uns vergegenwärtigen:

Unser überbordender Konsum überfordert uns schon jetzt.

Aufräumexpertin Marie Kondo fragt ihre Klient:innen bei jedem einzelnen Gegenstand:"Does it spark joy?" Frei übersetzt: "Macht es Dich glücklich?"

Damit ist sie ziemlich nah dran an dem, was Jesus gelehrt hat.

Seltsam eigentlich, dass unsere angeblich so christlich geprägte Kultur so wenig Übung darin hat, in Sachen Konsum jesusmässig zu leben.

Nichts spricht dagegen, sondern alles dafür, hier und heute damit zu beginnen....

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Christliche Hoffnung entsteht nicht, indem die Gefahr ignoriert wird.

Im Gegenteil: Christliche Hoffnung nimmt die drohende Zerstörung realistisch wahr. Sie muss sich die Wirklichkeit nicht schönreden.

Sie erwartet auch von Gott nicht, dass er Gefahren einfach wegzaubert oder abmildert.

Jesus hat seine drohenden Kreuzigung in ihrem ganzen Schrecken bewusst wahrgenommen und sich der Gefahr gestellt. Dabei geht es ihm nicht darum, den einsamen tragischen Helden zu spielen. Am Vorabend seines Todes bittet Jesus seine Freund:innen um Beistand. Denn der Schrecken drohte ihn zu überwältigen.

Die Bibel verspricht keine ruhige Weiterentwicklung der Welt zum Guten hin. Sie rechnet mit einer zerrissenen Welt, in der die Versuchung gross ist, alle Hoffnung fahren zu lassen und sich allein auf eigene Sicherheit, den eigenen Komfort zu konzentrieren.

Echte Hoffnung kann wachsen, wenn wir die Zerrissenheit der Welt gemeinsam vor Gott bringen UND wenn wir uns ZUGLEICH darin üben, die notwenige Veränderung zu verkörpern, und sei es nur bruchstückhaft.

Christliche Hoffnung kann sich erlauben hellwach zu sein, ohne zu verzweifeln. Weil sie mit Gottes Hilfe rechnet am Karfreitag der Welt.

... ein Dankeschön geht heute an Pfr. i. R. Walter Faerber, Gross-Isede, für seine hilfreichen, wenngleich bisher unveröffentlichten Impulse zu diesem wichtigen und komplexen Thema. Manche Freund:innen der Erwachsenenbildung Siegen werden Walter Faerber im Frühjahr 2020 kennen gelernt haben im Online-Seminar zur Offenbarung des Johannes (Faerber, Walter: Visionen gegen die Monster. Die Offenbarung des Johannes für eine Welt voller Krisen", Neukirchen-Vluyn, 2019)

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Der Mensch sei "die Krone der Schöpfung", heisst es oft. Also in der Bibel steht es anders!

Die Krone der Schöpfung ist nämlich der Schabbat.

Eine unfassbar grosse Errungenschaft!

Sechs Tage Arbeit, ein Tag Nichtstun.

Ausruhen.

Zeit haben für Schönes.

Es uns gut gehen lassen.

Und den anderen ermöglichen, es auch gut zu haben.

Der Schabbat gilt ausdrücklich auch für Untergebenen und auch für die Tiere. Die jüdische Bibel, unser Altes Testament, sieht sogar ein Schabbatjahr vor für das Land. Auch ein Ackerboden braucht regelmässig Ruhe. Alles andere ist Raubbau, Ausbeutung der Natur.

Dietrich Bonhoeffer hat geschrieben: "Die zehn Gebote enthalten kein Gebot zu arbeiten, wohl aber ein Gebot, von der Arbeit zu ruhen. Das ist die Umkehrung von allem, was wir zu denken gewohnt sind".

Genau darauf kommt es jetzt an, wenn wir Folgen der ökologischen Krisen abmildern wollen: Dass wir lernen, der tödlichen Logik unbegrenzten Wachstums zu entkommen.

Ein regelmässiger Ruhetag in der Woche kann dabei eine grosse Hilfe sein. Morgen ist Sonntag. Eine gute Gelegenheit, es auszuprobieren!

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