Der Weg zur Verurteilung - mit Erzählfiguren durch die Passionszeit

Mit dieser Szene der Passionsausstellung der Ev. Christus-Kirchengemeinde Siegen gehen wir in die Karwoche. 

Wir begleiten Jesus auf seinem Weg zur Verurteilung. 


Jesus vor Pilatus

Und die ganze Versammlung stand auf, und sie führten ihn vor Pilatus

und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: 

 

"Wir haben gefunden, dass dieser unser Volk aufhetzt
 
und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, 
 
und spricht, er sei Christus, ein König". 
 

Pilatus aber fragte ihn und sprach:

"Bist du der Juden König?"

Er antwortete ihm und sprach:  

"Du sagst es".

Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: 

"Ich finde keine Schuld an diesem Menschen".

Sie aber beharrten darauf und sprachen: 

"Er wiegelt das Volk auf damit, dass er lehrt im ganzen 

jüdischen Land, angefangen von Galiläa bis hierher."

(Lukas 23,1-5)


Jesus vor Herodes Antipas

Als aber Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mensch aus Galiläa wäre.

Und als er vernahm, dass er unter die Herrschaft des Herodes gehörte, 

sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war.

 

Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; 

denn er hätte ihn längst gerne gesehen; 

denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein

Zeichen von ihm sehen.

Und er fragte ihn mancherlei.

Er antwortete ihm aber nichts.

Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten standen dabei 

und verklagten ihn hart.

Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete 

und verspottete ihn, legte ihm ein weißes Gewand an 

und sandte ihn zurück zu Pilatus.

 

 

An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; 

denn vorher waren sie einander feind.

 

(Lukas 23,6-12)

 

Was für einen Wert hat diese Freundschaft?


Rückblick

SEIN Weg nach Jerusalem führt Jesus durch Jericho. 

Er ist inzwischen zu einer bekannten Persönlichkeit geworden. 

Die Menschen strömen zusammen, um ihn zu sehen.
Die Erwartungen sind hoch. 

Es herrscht Unzufriedenheit und Unmut über die Anwesenheit der römischen Besatzungsmacht. 

Man fühlt sich in seiner Freiheit beschränkt, die Existenz bedroht. 

Was die Römer mit ihrem ausbeuterischen Regime noch übriglassen, wird durch korrupte Landsleute in die Taschen weniger gewirtschaftet. 

Es braucht eine Verbesserung der Lebenssituation für jeden einzelnen. 

Dafür stehen sie da und jubeln Jesus zu, 

begrüßen ihn fröhlich, 

wollen ihm den Rücken stärken, 

ihre Solidarität bekunden.
 

Ein buntes Treiben…

– da erhebt sich ein Einzelner aus dem Staub der Straße. 

Einer, dessen Existenz nun tatsächlich vom Wohlwollen aller anderen abhängt. 

Er steht auf und ruft: 

„Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner.“  

Die für Gerechtigkeit kämpfende Menge zischt: „Sei still!“

Sicherlich sind nicht alle Anwesenden politisch motiviert. 

Manch einer mag begriffen haben, dass es Jesus um noch mehr geht, 

als um soziale Gerechtigkeit. 

Die Seele sehnt sich nach Frieden…

Dass aber gerade jetzt sich einer aus dem Staub sich wagt, seine Stimme zu erheben: 

„ Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner.“             

 -   die Menge zischt: „Sei still!“

Jesus hört ihn. 

Ihm wendet er sich zu.  

Er stellt ihn, den blinden Bettler Bartimäus, in den Mittelpunkt.  

Als wollte er allen anderen sagen: Seht!

Jesus spricht zu Bartimäus: 

„Was willst du, dass ich für dich tun soll?“

Bartimäus antwortet: 


„Rabbuni, mein Lehrer,  

dass ich sehend werde.“

 


Aus: "Der Weg zum Licht" - eine Aufnahme von "Windstärke 12", dem ehemaligen Kinder- und Jugendchor der Ev. Christus-Kirchengemeinde Siegen. 


Jesu Verurteilung

Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen

und sprach zu ihnen: 

"Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk aufwiegelt; und siehe, ich habe ihn vor euch verhört und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, deretwegen ihr ihn anklagt;

Herodes auch nicht, denn er hat ihn uns zurückgesandt. Und siehe, er hat nichts getan, was den Tod verdient.

Darum will ich ihn züchtigen lassen und losgeben".

 

Da schrien sie alle miteinander: "Hinweg mit diesem! Gib uns Barabbas los!"

Der war wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes ins Gefängnis geworfen worden.

Da redete Pilatus abermals auf sie ein, weil er Jesus losgeben wollte.

Sie riefen aber: "Kreuzige, kreuzige ihn!"

Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: 

"Was hat denn dieser Böses getan? Ich habe keine Schuld an ihm gefunden, die den Tod verdient; darum will ich ihn züchtigen lassen und losgeben".

Aber sie setzten ihm zu mit großem Geschrei und forderten, dass er gekreuzigt würde. Und ihr Geschrei nahm überhand.

Und Pilatus urteilte, dass ihre Bitte erfüllt würde,

und ließ den los, der wegen Aufruhr und Mord ins Gefängnis geworfen war, 

um welchen sie baten; aber Jesus übergab er ihrem Willen.

(Lukas 23,13-25)


Psalm 130 

Aus tiefer Not
 

(Der sechste Bußpsalm)

Ein Wallfahrtslied.

Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir.

2 Herr, höre meine Stimme!

Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!

3 Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst -

Herr, wer wird bestehen?

4 Denn bei dir ist die Vergebung,

dass man dich fürchte.

5 Ich harre des HERRN, meine Seele harret,

und ich hoffe auf sein Wort.

6 Meine Seele wartet auf den Herrn

mehr als die Wächter auf den Morgen;

mehr als die Wächter auf den Morgen

7 hoffe Israel auf den HERRN!

Denn bei dem HERRN ist die Gnade

und viel Erlösung bei ihm.

8 Und er wird Israel erlösen

aus allen seinen Sünden.

 

 

Die Ausstellung mit Erzählfiguren 

zur Passionszeit wurde konzipiert 

und installiert von Cathrin Röcher,  Gemeindesekretärin der Ev. Christus-Kirchengemeinde, 

langjährige Mitarbeiterin in der Kinder- und Jugendarbeit. 

Sie ist auch die Autorin der meditativen Texte zur Auslegung der jeweiligen Abschnitte aus dem Lukasevangelium und den Psalmen.

Weitere Informationen zur Ausstellung, die Corona-konform von einzelen und von Familien besucht werden kann, sind auf der Internetseite der Ev. Christus-Kirchengemeinde Siegen nachzulesen. 


www.christus.kirchenkreis-siegen.de/raumderstille

 

 Vielen Dank für die Möglichkeit der Kooperation!

 

 

 

 

 

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